Eine Erzählung aus der Zeit als
die Welt noch in Ordnung war. Sprich, als der 1000er und mit ihm der
Herrschäftler mit freudiger Anspannung erwartet wurde und ein gemütliches Bier
in einer trauten Runde noch zum guten Ton gehörte.
Dieser Bericht wird eventuell
leicht durch Selbstquarantäne und Hoffnung auf einen negativen Coronatest des
Verfassers beeinflusst. Nun zu den Geschehnissen, welche sich mit ziemlicher
Sicherheit auch genau so abgespielt haben:
Wir schreiben Freitag den 6. März
und befinden uns mit Ski/Snowboard, Rucksäcken und einige sogar dekadent mit
Rollkoffern bewaffnet vor dem Volg in Fläsch. Dies ist der Anfang unseres
Abenteuerwochenendes in Scuol.
Die Stimmung ist sowohl im
Postauto als auch im Zug als ausgelassen zu beschreiben. Zwischen der einen
oder anderen Wiederholung des Liedes „Eiermann“ war auch das eine oder andere
Zischen eines neu geöffneten Hopfentees zu hören. Dabei wurde von Herzen gelacht,
gelogen und gelegentlich sogar gesungen. Zusätzlich fand die erste Flasche
Berliner Luft ihren Weg in einige durstige Kehlen. Wie der Autor aus sicherer
Quelle erfahren konnte (Dotti), war dieses Spektakel bis auf den Perron von
Scuol zu hören, was meine Brust vor Stolz durchaus etwas anschwellen liess.
In der Unterkunft angekommen
fühlte sich der gesamte Verein unverwundbar, doch das Schicksal hatte für uns
andere Pläne bereit… Ganz nach dem Sprichwort:
Übermut kommt vor dem Fall, wollte unser Grabenspuhler elegant aus einer
Schaukel springen. Jedoch misslang ihm dieses Vorhaben gründlich. Er ist nun um
ein bisschen Metall im Unterarm und einem Krankenhauswochenende reicher. Thomas
verlautet danach mehrfach, diesen Fauxpas vorausgesehen zu haben, da kurz zuvor
eine Nebelkrähe mit ihrer Kralle ein Kreuz auf ebendiese Schaukel geritzt haben
soll.
Der Rest der Truppe mache sich
dann unbeeindruckt vom zuvor Geschehen auf den Weg in Richtung einer Schirmbar
in der Nähe der Unterkunft. Kaum angekommen, wurde nochmals gehörig Präsenz
markiert. Die jungen und auch weniger jungen Männer des TV Fläsch gingen natürlich
als Sieger aus diesem oben angedeuteten Kräftemessen hervor und freundeten sich
gar mit einigen anderen Besuchern an.
Die feindselige Stimmung war dann
aber zum Glück schnell verflogen und es ging feuchtfröhlich weiter. Die Truppe
bewegte sich nun in Richtung des Clubs (CULT). Dort wurde gehörig weiter
gefeiert. Teilweise sogar bis zum bitteren Ende… darauf wird aber zum Schutz
des Betroffenen nicht weiter eingegangen. Daheim Angekommen wurde die
nächtliche Stille einerseits durch ein: „Möhl dini Schwöster isch a uu huara
Maus“ und durch einen unüberhörbaren Sturz aus dem oberen Doppelbett gestört…
Am Samstagmorgen geweckt durch
die herrlichen Klänge des Eiermanns wurden dann die Ski/ Snowboards gerüstet. Die
feinen Herren Tiger und Wiesel mieteten ihr Material direkt vor Ort. Dabei kam
Tiger um einiges besser weg, denn des Wiesels Kinderski machten nicht den
allerbesten Eindruck, sie sollten aber für seinen später als „Pingu“ bekannten
Fahrstil durchaus genügen.
Sanft glitten dann die Skispitzen
von ausgeschlafenen Wintersportfreunden durch den eben frisch gefallenen
Pulverschnee. Die Ruhe wurde doch jäh von Schnupfsprüchen, wildem Gejohle und
halsbrecherischen Abfahrten unterbrochen.
Die Truppe fuhr im Vergleich zu
anderen Jahren viel Ski. An dieser Stelle ist noch ein Lob an die Dorothea
angebracht, welche sich innert einem Jahr zu eben so einer geübten Skifahrerin
gemausert hat. Natürlich wurden auch die Beizen und Bars nicht ausgelassen. Es
wurde fleissig genagelt und Röteli, Bier, Jägermeister oder Braulio konsumiert.
Später am Tag wurden noch diverse
Skier umplatziert. Zum Leidwesen Fremder kannten Mc Giver und Tiger die Skier
ihrer Kameraden nicht mehr und so landeten halt fremde Skier auf dem Dach der
„Bar la Palma“. Cèst la vie.
Danach machte der Trupp einen
Besuch im Schanzenpark. Es wurde gesprungen, über Boxen gefahren und ebenfalls
noch den blanken Hintern präsentiert. Auch hier wird der Herr seines Rufes
wegen unerkannt bleiben. Pirmin oder Cedric (ich weiss nicht mehr welcher) legte
dabei noch eine unfreiwillige Showeinlage ein.
Zu guter Letzt wurde der Pingu
nochmals sehr gefordert, denn die Abfahrt war Zitat: „nur für geübte
Wintersportler“ geeignet.
Unten angekommen schafften es die
meisten ihr Material noch in die Unterkunft zu bringen, bevor dann der nächste
Humpen gehoben wurde. Zwei oder drei Skier wurden dann erst vor der Abreise am
nächsten Tag eingesammelt…
Die Stimmung war sehr gut, die
Zungen wurden zum Teil etwas schwerer und die Nasen verstopfter. Doch es kam
noch besser Lukas, Thomas und Marius mutierten kurzzeitig noch zu Magic Mike
und liessen die Engadinerinnen schwärmen.
Kurz darauf kam es zur
Raubtierfütterung. Im Nachhinein finde ich diesem Begriff sehr passend gewählt.
Denn aus lauter Gier wurde sogar mit den grossen Löffeln gegessen. Es war
sofern ich mich noch erinnere sehr lecker. Danke der eingesprungenen
Küchenmannschaft. Leider wurde der Ämtliplan nicht ganz eingehalten… aus
Gründen?
Danach folgte die
Abwaschschlacht. Zu den herrlichen Klängen des Eiermanns wurde die Küche
gefühlte 10x nassgespritzt, auch hier werden keine Namen genannt. Ein Stockwerk
höher soll zu dieser Zeit noch jemand umhergeflitzt sein. Wer diese Person war,
wissen wir leider nicht, da sein Kopf auf dem Beweisfoto unkenntlich gemacht
wurde.
Gut gelaunt und in Feierlaune
brach der Trupp zum zweiten Abend mit denselben Zielen wie auch schon am
Freitag auf. In der Schirmbar wurde etwas getrunken und im Cult. wurde noch
mehr getrunken und gefeiert. Lorena wurde kurzzeitig zu Loredana der Freundin
vom Thomas und ich verweilte eine halbe Stunde mit überschlagenen Beinen auf
einem Hocker vor dem Club während drinnen Greta wir wollen nicht mehr nach
Kreta gespielt wurde.
Als dann alle (alle? nein jemand
blieb noch zurück und schlich sich erst im Morgengarauen ins Zimmer zurück…) aber
weiter im Text: als dann alle wieder daheim waren, übermannte sie einen
Nacht-/Morgenhunger und die Hörnli mit Gehacktem wurden kurzerhand nochmals in
der grossen Wok-Pfanne lauwarm gemacht.
In der Zwischenzeit nagten
Legenden zufolge Cedric und Pirmin noch gemeinsam an einem Stück Käse.
Der letzte Tag stand ganz im
Zeichen von bleichen Gesichtern und glasigen Augen. Dazu noch die herrlichen
Klägen des Eiermannes und der schönen Besuch im Thermalbad. Speziell
herauszuheben ist der Dampfbadbesuch und die Rückkehr unseres verlorenen Sohnes
Jann Gaba.
Lieber Gruss und bis bald!!
Päda Möhl